Positionspapier der Bürgerinitiative Eichwaldbad

Inhalt:

Welche Menschen und Gruppen stehen hinter der Bürgerinitiative Eichwaldbad ?
In welcher Form möchten wir das Eichwaldbad erhalten?
Wie sind in den Medien geäußerte Behauptungen zu bewerten, das Eichwaldbad solle in ein Naturbad umgestaltet werden ?
Warum möchten wir das Eichwaldbad mit seinen jetzigen Uferflächen und seiner Ausstattung erhalten?
Wie stehen wir zu einer Weiterentwicklung des Eichwaldbades ?
Warum lehnen wir eine Therme am Seeufer ab ?
Sehen wir das Eichwaldbad in Konkurenz zu anderen Freibädern ?

1) Welche Menschen und Gruppen stehen hinter der Bürgerinitiative Eichwaldbad ?

Die Bürgerinitiative für den Erhalt des Eichwaldbades ist ein Zusammenschluß von

Anhängern und Nutzern des Eichwaldbades,
Anwohnern aus der Umgebung des Eichwaldbades,
Naturfreunde, Mitglieder des Bund Naturschutz Bayern und
Befürwortern öffentlicher (und nicht privatisierter) Bäder

Unsere SprecherInnen sind Petra Blaschke, Roland Kohlheim, Maximilian Schuff und Ralf Weichelt.
Darüber hinaus freuen wir uns natürlich über jeden weiteren Unterstützer.

2) In welcher Form möchten wir das Eichwaldbad erhalten?

Ziel des Bürgerentscheids 1 (Erhalt des Eichwaldbades) ist es, das Eichwaldbad als Teil des Landschaftsschutzgebietes und als großes Freibad mit allen Becken und mit dem bestehenden, für alle Besucher zugänglichen Uferbereich zu erhalten und instand zu setzen. Ein Naturbad ohne Becken entspricht NICHT den Zielen des Bürgerentscheides.

3) Wie sind in den Medien geäußerte Behauptungen zu bewerten, das Eichwaldbad solle in ein Naturbad umgestaltet werden ?

Der Bürgerentscheid 1 zum Erhalt des Eichwaldbades ist diesbezüglich vollkommen eindeutig und fordert den Erhalt des Eichwaldbades in seiner bestehenden
Aussstattung, also natürlich auch mit Sport- und Familienbecken. Im Erfolgsfalle des Bürgerentscheides 1 ist die Fortführung des Eichwaldbades für die Stadt bindend und
entsprechend umzusetzen. Hier hat die Stadt keine Entscheidungsfreiheit, wenn die Bürger dies in einem Bürgerentscheid entscheiden.
Die in verschiedenen Medien von Thermen-Befürwortern geäußerten Behauptungen im Falle eines Thermen-Wegfalls würde das Eichwaldbad in ein Naturbad umgewandelt sind somit bewußt in die Welt gesetzte Falschbehauptungen, um Eichwaldbad-Befürworter zu verunsichern. Dass solche Falschbehauptungen auch von Stadträten verbreitet werden, finden auch wir tatschächlich sehr verwunderlich.

4) Warum möchten wir das Eichwaldbad mit seinen jetzigen Uferflächen und seiner Ausstattung erhalten?

a) Weil das Eichwaldbad ein einzigartiges und zudem kostengünstiges Freizeitangebot für viele Lindauer Bürger, Familien und Besucher aus nah und fern darstellt.

Das bestehende Eichwaldbad bietet in seiner Gesamtheit ein riesiges Angebot an Freizeitmöglichkeiten für alle Bevölkerungsgruppen.

mit seiner großzügigen Liege- und Spielfläche von ca. 28000 qm
seinen großen Familien- und Sportbecken mit mehr als 2000 qm Wasserfläche
seinen insgesamt 3 Wassserrutschen
2 Tischtennisplatten
2 Beachvolleyballfeldern
einer großen Spielwiese für Ballspiele
und seinem einzigartigen Blick in die österreichischen und schweizer Alpen ist es eines der beliebtesten Schwimmbäder am ganzen Bodensee.

Das Eichwaldbad steht bei vielen Menschen für:

den Sommer mit Familie oder Freunden verbringen,
für Baden, Sonnen, Ball spielen in einem
herrlichen großflächigen Uferbereich mit
traumhaftem Blick ins Rheintal und die österreichischen und schweizer Berge aber genauso für
spannende Schwimmwettkämpfe oder Triathlonveranstaltungen.

All dies würde es mit einer zubetonierten Thermen und Wellnesslandschaft so nicht mehr geben. Für die Allgemeinheit verbliebe nur ein kleinteiliges Minifreibad, wogegen gutzahlende Wellnessgäste die großzügigen Premiumflächen belegen.

b) Weil das im Landschaftsschutzgebiet liegende Eichwaldbad auch in der Nichtbadesaison ein beliebter Naherholungsbereich für viele Bürger und Familien ist

Das bestehenden Eichwaldbad mit seinem zusammenhängenden fast 600 m langen Seeufer und seiner einzigartigen Aussichtslage stellt für viele Lindauer Bürger und insbesondere Familien einen einmaligen und kostengünstigen, von Mitte September bis Anfang Mai sogar kostenlosen Naherholungsbereich dar. Die Möglichkeiten an einem so weitläufigen Uferbereich im Sommer zu baden oder in den Bade-Pausenmonaten das gesamte Eichwald- Seeufer zum Spazieren oder mit Kindern zum Spielen zu besuchen, würden durch den Thermen-Komplex den Bürgern und Familien unwiederbringlich genommen, da ein großer Uferbereich dann exklusiv nur noch den gutzahlenden Wellness-Besuchern zur Verfügung steht. Auch eine Durchquerung des kompletten Eichwaldufers wäre nicht mehr möglich.

5) Wie stehen wir zu einer Weiterentwicklung des Eichwaldbades ?

Wir sind ausdrücklich für eine familien- und landschaftsverträgliche Weiterentwicklung des Eichwaldbades.
Diese beinhaltet natürlich auch eine Modernisierung der Anlagen- und Gebäudeausstattung und ggf. die Erweiterung um ein kleines Hallenbad.
Eine Weiterentwicklung muss für uns aber auf jeden Fall eine Verbesserung des bestehenden Angebotes für alle Bürger und Familien beinhalten. Eine Verbesserung für wenige Gäste die mit einer Verschlechterung des Angebots für die Mehrzahl der Bürger und Familien einher geht
lehnen wir ab.

6) Warum lehnen wir eine Therme am Seeufer ab ?

6.1) Weil durch die Therme das bestehende Eichwaldbad, das für viele Lindauer ein einzigartiges Freizeitangebot darstellt, durch einen vor allem touristisch orientierten Wellnesskomplex ersetzt werden soll.
Dabei würden ein Großteil der Einrichtungen und große Teile des Uferbereiches nur gutzahlenden Wellness-Gästen zur Verfügung stehen.

Für die Allgemeinheit würde dagegen nur noch ein stark eingeschränktes Liegeflächen- und Beckenangebot zur Verfügung stehen.
Gegenüber dem jetzigen Angebot hieße dies:

die zugängliche Uferlänge verkleinert sich um ca. 50% von ca. 550 m auf ca. 280 m.
die Spiel und Liegeflächen verkleinern sich von ca. 28.000 qm auf 16.000 qm wobei sich davon ca. 4000 qm weit weg vom Seeufer zwischen Umkleidekabinen und Straße befinden
die Beckenfläche verringert sich um ca. 60% der derzeitigen Fläche von über 2000 qm auf ca. 800 qm

Es ergibt sich somit unter den genannten Aspekten eine deutliche Verschlechterung des Angebotes für Lindauer Bürger und Familien.

6.2) Weil eine Therme, die zu 70% aus hochpreisigen Wellnessangeboten besteht KEIN Familien- und Sportbad ist, als dass es verucht wird dem Bürger darzustellen.

6.3) Weil die Therme unwiederbringlich den Zugang der Allgemeinheit zu großen Bereichen des Seeufers verhindert, das Landschaftsbild zerstört und das zusammenhängende Eichwaldufer in kleinteilige Bade-Parzellen zerstückelt.

6.4) Weil wir gegen exklusive Uferbereiche für gutzahlende Wellnessbesucher sind

6.5) Weil das öffentliche Seeufer nicht mit einem Riesen-Bauwerk mit der fast dreifachen Länge des Insel-Parkhauses verbaut werden soll.

Der geplante Gebäudekomplex mit Abmessungen von 143 m Länge (vgl. Parkhaus Inselhalle 55m) und einer Höhe von 11,5m (vgl. Parkhaus Inselhalle 11 m) bedeutet eine erhebliche negative Beeinträchtigung der Uferlandschaft und der Eichwaldstraße. Spaziergänger und Radfahrer werden anstatt auf einen lichtdurchfluteten Eichenwald mit Blick in die schweizer Berge auf eine 11 m hohe und 145 m lange Betonwand blicken, die eher an einen Industriekomplex als ein Landschaftsschutzgebiet erinnert.

6.6) Weil wir den Ausverkauf des öffentlichen Seeufers über ein zugunsten privater Bäder-Konsortien ablehnen. Für die Therme soll das Seeufer für mindestens 30 Jahre für einen Erbauzins von lediglich 5000,- € pro Monat an das Schauer-Konsortium verschleudert werden – dies lehnen wir entschieden ab, da wir denken, dass die begrenzten unverbauten Uferflächen auch für spätere Generationen erhalten bleiben sollten.

6.7) Weil eine Therme, die vorwiegend auf auswärtige Besucher abzielt in erheblichem Umfang zusätzlichen Verkehr und die damit verbundenen Lärm- und Abgasbelastungen nach Lindau und in den geschützten Uferbereich bringt.

7) Sehen wir das Eichwaldbad in Konkurrenz zu anderen Freibädern ?

Nein, in keinster Weise! Jedes Freibad hat seine eigenen Besonderheiten für das es von seinen Besuchern geschätzt und besucht wird. Das gilt für das Eichwaldbad genauso wie für andere Freibäder der Stadtteile oder Nachbargemeinden . Wir unterstützen insgesamt eine öffentliche Bäderkultur, da wir es als öffentliche Aufgabe sehen den Bürgern ursprüngliche Freizeitmöglichkeiten wie den Besuch von Freibädern zu ermöglichen.

Wir hoffen damit einige Fragen zu unserer Motivation und unseren Zielen geklärt zu haben und stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung.