Bürgerinitiative Eichwald

Eichwaldbad als Bürgerbad

Frank Eggers – Was wäre wenn?

Aus der Risikoabschätzung im Gutachten des Rechtsanwalt beim Bundesgerichtshof Dr. Jörg Semmler lässt sich mit etwas Phantasie ein düsteres und, das betone ich hier ausdrücklich, fiktives Zukunftsscenario entwickeln. Was würde Lindau blühen, wenn dem Investor während der Bauphase der Therme das Geld ausgehen würde?
Das Eichwaldbad, wie wir es kannten, wäre unwiederbringlich verloren, die Technikzentrale und die anderen Gebäude sowie Umkleidekabinen abgerissen, die Wasserrutsche und die Schwimm- bzw. Badebecken ebenfalls, die Liegewiesen von Baumaschinen zerfurcht und viele Bäume gefällt. Was bliebe, wäre ein langgezogenes Stück steiniger Bodenseestrand mit einem, in etwa der Mitte gelegenen Badesteg, an dessen Ende an einem noch aufrecht stehenden, rostigen Eisenrohr ein Blechschild mit der verblichenen Aufschrift „Abspringen verboten! Lebensgefahr“ an seiner letzten, ihm verblieben Schraube still im Winde schaukelt.
Ferner ist die Stadt Lindau gezwungen, das Limare vorerst weiter zu betreiben, muss dabei aber bis zur Übernahme des abgebrochenen Bauprojektes durch einen neuen Interessenten auf die mit dem ursprünglichen Investor vereinbarten Querfinanzierung verzichten und hat obendrein dem einredefreien Vertragswerk entsprechend noch zusätzlich 490000€ jährlich in die Konkursmasse zu entrichten.
In dieser Konkursmasse befänden sich dazu neben der in einem Landschaftsschutzgebiet auf einem Grundstück der klammen Stadt Lindau gelegenen Betonruine auch ein rund 80000m² großes, nördlich der Eichwaldstraße gelegenes , von im vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 110 “Thermal- und Freizeitbad, Eissporthalle“ festgeschriebenen Kleingärten und einer angrenzenden Parkplatzbaustelle belegtes Grundstück in bester Seerandlage.
Wenn nun zum Beispiel eine finanzkräftige amerikanische Investorengruppe, eventuell sogar von einer inzwischen fertig ausgehandelten Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft geschützt, daherkäme und die Konkursmasse übernähme, könnte es durchaus geschehen, dass sich die kleine, finanziell hilflose Stadt Lindau schon bald Verhandlungen mit eigens dazu aus den Vereinigten Staaten angereisten, versierten Fachjuristen der Investorengruppe zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 110/2 “Weiterbau Thermal- und Freizeitbad, Abriss Eissporthalle, erweitert um die Einrichtung einer Tiefwasser-Marina plus Betriebsgebäude im westlichen Teil des Bades mit angeschlossenem Wohn-und Freizeitpark zuzüglich Tiefgarage nördlich der Eichwaldstraße und südlich der Bahnstrecke Lindau-Bregenz“ gegenüber sähe…